Tatsachen
Morbus Bechterew, Ankylosing Spondylitis (engl. Bezeichnung), → Spondylitis Ankylosan (SA), rheumatische (rheumatoide) Arthritis, seronegative Arthritis, Iridozyklitis, Reiter'sche Krankheit (Kombination von Arthritis, Bindehautentzündung und Uretritis), bezeichnen alle die gleiche, ähnliche oder mit SA zusammenhängende Erkrankungen, der Oberbegriff lautet: entzündliches Rheuma.
Die Behandlung von SA erfolgt abhängig vom Krankheitsstadium. Gewöhnlich wird mit Entzündungshemmern (Sulfathaltige Präparate oder → Hydroxychloroquin) begonnen. Gleichzeitig erfolgt die Einnahme starker Schmerzmittel, da die Erkrankung in Schüben auftritt und dabei mit erheblichen Schmerzen einhergeht.
Und das ist für den Patienten ein Problem. Die Schmerzmittel dämpfen im ersten Augenblick die Symptome der im Körper beginnenden Veränderungen. Der Vorgang geht aber nach Einnahme der Schmerzmittel (fast) ungehindert weiter.
Nach mehreren Jahren Schmerzmitteleinnahme zeigt die Leber erste Schädigungen oder abhängig vom Präparat kommt es zu einer Schädigung der Nieren. Da es keine Heilchancen gibt, man kann den Prozess allenfalls verlangsamen, der Medikamentenkonsum geht immer weiter.
Ein Rheumapatient stirbt nicht an seinem Rheuma (es gibt nur wenige Ausnahmen), er stirbt eher an einer durch Medikamenten zerstörten Leber oder Niere.
Gibt es eine alternative Zukunftsaussicht?
In England (Prof. Dr. Ebringer, Kings College London, London Hospital) ist es seit 1996 so, dass die Patienten nur mit einer Diät (London Low Starch Diet, → AS Diät) in Verbindung mit der Gabe von sulfathaltigen Entzündungshemmern behandelt werden. Schmerzmittel sind dann nur noch selten erforderlich!
Es hat sich eine rege, englischsprachige, weltweite Internetgemeinschaft der Erkrankten rund um diese Diät und diese Behandlungsmethode gebildet (→ http://www.kickas.org/).
In Deutschland wird auf diese Behandlungsmöglichkeit kaum hingewiesen. Es gibt nur den Ansatz einer entzündungshemmenden, vollwertigen Ernährung (Prof. Dr. Olaf Adams, München, Ernährungsmediziner).
Medizinische Grundlage (Quelle: → www.kickas.org/londondiet.shtml)
SA ist eine Entzündung der Gelenke (reaktive Arthritis) infolge einer Entzündung des Dünndarms (terminales ileum) mit der Bakterie Klebsiella. Inzwischen wurden die vom Körper erzeugten, spezifischen Klebsiella Antikörper (HLA-B27), von Medizinern aus 17 Ländern bei SA-Patienten nachgewiesen (England, Finland, Deutschland, Schweden, Niederlande, Schottland, Spanien, Belgien, Slovakei, Japan, China, Australien, Kanada, USA, Mexiko, Argentinien, Türkei).
Mehr als 95 % der AS-Patienten haben diesen Antikörper, bei der Weltbevölkerung ist er nur bei 8 % nachgewiesen. Klebsiella weist ähnliche Moleküle auf wie der Antikörper HLA-B27 und daher gehören AS-Patienten zur Gruppe der HLA-B27 Träger.
Das Exoenzym der Klebsiella pneumoniae (sie dient dem Abbau von Polysaccharid im Dünndarm) reagiert mit dem Kollagen-Typ-I und Kollagen-Typ-IV. Das Kollagen-Typ-I findet sich in unseren Sehnen und Knochen, Typ-IV in den Basalmembranen der Netzhaut und der mittleren Augenhaut. Das erklärt die Verteilung der AS Erkrankung im Körper.
Isst man stärkehaltige Nahrungsmittel (Brot, Kartoffeln, Kuchen, Pizza usw.), findet die Bakterie Klebsiella reichlich Nahrung, vermehrt sich entsprechend und das Immunsystem des Patienten reagiert mit der Erzeugung von Antikörpern gegen die Überschwemmung mit Klebsiella-Bakterien. Bei dieser Reaktion des Immunsystems werden dann nicht nur die Bakterien angegriffen, sondern auch HLA-B27 ähnliche Strukturen wie die Wirbelsäule, Sehnenansätze, das Innenauge sind betroffen.
Also gibt es nur eine Lösung, der Verzicht auf diese Nahrungsmittel.
Anmerkung: Stärke ist ein Polysaccharid und wird im Körper aufgespalten. Die Bauchspeicheldrüse und die Speicheldrüsen im Mund erzeugen α-Amylasen. Dadurch werden aus der Stärke Mono-, Di- und Oligosaccharide gebildet. Letzteres wird weiter aufgespalten zu Maltose und letztlich zu Traubenzucker. Gelangt Zucker (= alle Saccharide) in den Dünndarm, wird er von der Klebsiella aufgenommen und über die 2,3-Butandiolgärung in Energie verwandelt.
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